Innenminister Wöller hat Verkehrsschulen für Kinder und Jugendliche übergeben

Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hat am 17.10.2018 in der Integrativen Kindertagesstätte „Spielhaus Thekla“ in Leipzig mit dem Präsidenten der LVW Herrn Andreas Nowak MdL drei Fahrzeuge übergeben, die in Zukunft als mobile Verkehrsschulen genutzt werden. Diese Fahrzeuge werden von der Gebietsverkehrswacht Annaberg-Erzgebirge, der Verkehrswacht Riesa-Großenhain und der Messestadt-Verkehrswacht Leipzig für die Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen für ein umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr eingesetzt.

„Es ist wichtig, insbesondere unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer mit den Regeln des Straßenverkehrs vertraut zu machen. Kinder und Jugendliche können dank der mobilen Verkehrsschulen außerhalb des tatsächlichen Straßenverkehrs Verhaltensweisen sowie das Einschätzen von Geschwindigkeiten und Gefahren erlernen. Je besser unsere Kinder die Verkehrsregeln beherrschen, desto weniger wird ihnen später als Verkehrsteilnehmer passieren“, sagte Wöller.

Zwei Fahrzeuge werden als Kindergartenverkehrsschulen für die Verkehrserziehung in sächsischen Kindertagesstätten und Grundschulen eingesetzt. Das dritte Fahrzeug ist als Jugendverkehrsschule mobil sowie mit 12 Fahrrädern und Equipment für den Aufbau eines Radparcours ausgestattet. Herr Andreas Nowak MdL unterstrich das wichtige Signal, dass der Innenminister zur Bedeutung der Verkehrserziehung damit setzt. Die 26 örtlichen Verkerswachten sind mit 24 mobilen und 38 stationären Jugendverkehrsschulen sowie mit 16 Kindergartenverkehrsschulen in Sachsen im Einsatz.

Der Freistaat Sachsen hat den Kauf der drei Fahrzeuge mit insgesamt rund 90.000 Euro gefördert. Jeweils 25.000 erhielten die Messestadt-Verkehrswacht Leipzig e.V. und die Gebietsverkehrswacht Annaberg-Erzgebirge e.V. Rund 40.000 Euro erhielt die Verkehrswacht Riesa-Großenhain e.V. Die drei örtlichen Verkehrswachten haben einen Eigenanteil von 22.500 Euro für die Einrichtung und Ausstattung geleistet.

Hintergrund:

Die Einrichtung der mobilen Verkehrsschulen dient der Verkehrserziehung der Kinder. Ohne den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt zu sein, können die Kinder Verkehrsregeln praktisch, realitätsnah und spielerisch üben. In den letzten Jahren sind Unfälle mit Kindern als Radfahrer und Fußgänger massiv zurückgegangen

Im Jahr 1995 verunglückten im Freistaat noch 3.038 Kinder bei Verkehrsunfällen, davon 1.026 als Radfahrer. Im Jahr 2017 verunglückten 1.380 Kinder, 438 davon mit dem Rad. Der Rückgang ist u.a. auf eine planmäßige Verkehrserziehung in hoher Qualität zurückzuführen. Der Trend zu weniger Unfällen soll fortgeführt werden. Die praktische Radfahrausbildung findet lehrplanmäßig und flächendeckend in den vierten Klassen statt.

Unfälle „erfahrbar“ machen – Zum Tag der Deutschen Einheit: Die Landesverkehrswacht Sachsen simuliert, wie schnell Unfälle entstehen − Politiker besuchen das Aktionsgelände

(3.10.18, Dresden) Zum Tag der Deutschen Einheit präsentiert sich die Landesverkehrswacht Sachsen (LVW) gemeinsam mit den örtlichen Verkehrswachten vor der prägnanten Kulisse des Landtags. Zahlreiche Besucher haben das Angebot genutzt, ihre eigenen Leistungs- und Reaktionsfähigkeiten zu testen. Mit ihren Simulatoren und Geräten möchte die LVW erfahrbar machen, wie schnell unaufmerksames oder unverantwortliches Verhalten zu einem schweren Unfall führen kann.

„Mit Theorie und dem moralischen Zeigefinger kommen wir nicht weiter. Der Besucher muss selbst erfahren, was es heißt, mit 10km/h auf ein Hindernis zu prallen. Das ist für die meisten ein Schock“, sagt Helmut Büschke, Geschäftsführer der LVW. Mit dem Aufprallsimulator zeigt die LVW zum Beispiel, welche Aufprallwucht bereits geringe Geschwindigkeiten haben können. Auch der Überschlagsimulator ist ein Highlight der Präsentation. Unter fachkundiger Anleitung ehrenamtlicher Mitarbeiter können die Besucher aus einem auf dem Dach liegenden Auto klettern – „Und so im Ernstfall besser Ruhe bewahren“, so  Büschke.   

Für die pädagogische Arbeit ist moderne Technik wesentlich. Dass die Finanzierung des gemeinnützigen Vereins auch zukünftig gesichert ist, sind weiterhin Fördermittel und Spenden nötig. Die Präsentation vor dem Landtag hat daher Symbolcharakter: „Verkehrssicherheit ist ein essentielles Thema in der politischen Agenda. Der Tag der Deutschen Einheit ist für uns eine gute Möglichkeit, Abgeordneten zu zeigen, was die Landesverkehrswacht Sachsen leistet und über neue Projekte zu sprechen“, sagt Dietmar Zanke, Vizepräsident der LVW.

Angeboten wurden unter anderem auch ein Rauschbrillenparcours, Seh- und Reaktionstests und ein Fahrradsimulator. Das Thema Radfahren wird immer wichtiger. Das Land Sachsen baut immer weiter das Radwegenetz aus und fördert das umweltfreundliche Fahren. „Das ist erfreulich, doch besonders in Großstädten ist zu beobachten, dass sich Fahrradfahrer nicht von nassem Laub oder früher Dunkelheit abschrecken lassen. Das sind alles Risikofaktoren, die zur aktuellen Jahreszeit vermehrt zu Unfällen führen“, so Büschke, „wir haben viel erreicht, wenn jeder Besucher mit einer Erkenntnis nach Hause geht und so die Straßen für alle ein Stück sicherer macht.“