Sachsens beste Schülerlotsin qualifiziert sich erneut in Altenberg für den Bundesausscheid

(Dresden /Altenberg, 26.05.16) Im Europark Altenberg fand am 26. Mai 2016 der Landesausscheid Schülerlotsen statt. Dabei waren 27 Schüler von vier Schulen. Neben Geising und Schmiedeberg nahmen erstmalig Schulen aus Freital und Dohna teil. Gefördert wird das Projekt durch das Sächsische Ministerium des Innern, durchgeführt von der Landesverkehrswacht Sachsen sowie den Verkehrswachten „Sächsische Schweiz e.V.“, „Weißeritz e. V.“ und der Polizei. Beste Schülerlotsin Sachsens darf sich wieder Jessica Kröhne (15) aus Altenberg nennen. Sie wird Sachsen zum zweiten Mal beim Bundesausscheid vertreten – der dieses Jahr am 23. und 24. September in Fulda stattfindet. Sie ist die Hoffnungsträgerin, letztes Jahr schaffte sie es immerhin auf den 7. Platz.

Jacob Lindner aus Schmiedeberg belegte den zweiten, Jared Brünner aus Geising den dritten Platz. Das beste Team wurde die Schülerlotsengruppe von der Schule in Dohna.  

Helmut Büschke, Geschäftsführer der Landesverkehrswacht Sachsen, dankte den Schülerlotsen für Ihr Engagement. „Mit ihren neongelbe Warnweste, Cappy und einer weiß umrandeten roten Kelle sind sie von der Straße nicht mehr wegzudenken. Sie sorgen für die Sicherheit  der Kinder auf den Schulwegen und auch für die der Senioren.“ Und nicht nur das. Er wertete die Geschichte der sächsischen Schülerlotsen als Erfolgstory: „Es ist kein einziger schwerer oder tödlicher Unfall passiert, an den Stellen, wo die Schülerlotsen in Sachsen Ihren Dienst verrichten.“ Und das ist seit 1994.      

Die Schülerlotsen mussten heute einen theoretischen Wissenstest absolvieren. Nicht nur die Straßenverkehrsordnung spielte eine Rolle, auch die Allgemeinbildung.  Im praktischen Teil wurde unter anderem  die Geschwindigkeit vorbeifahrender Autos durch die Polizei  mit der Radarpistole exakt gemessen. Die Schülerlotsen mussten die Geschwindigkeit schätzen. Auch das Einschätzen von Entfernungen gehörte zum Test.    

Alles wichtige Eigenschaften, die ein Schülerlotse sicher beherrschen muss. Bei seiner Arbeit auf der Straße muss er in der Lage sein, den Brems- und Anhalteweg der Autos in Sekundenschnelle zu bestimmen. Ein Schülerlotse muss die Schüler sicher über die Straße bringen, darf aber nicht in den fließenden Verkehr eingreifen, wie die Polizei. Er muss genau einschätzen können, wie schnell und wie weit entfernt das herannahende Auto ist. Und das sei heute schwerer als früher. „Ein Granitbordstein war immer einen Meter breit, der Abstand zweier Sicherheitsbaken 50 Meter.  Doch diese  standardisierten Hilfsmittel gelten heute meist nicht mehr“, sagt  Peter Grabs. Der Bürgerpolizist und Vorsitzender der Verkehrswacht „Sächsische Schweiz e.V.“, bildet Schülerlotsen mit aus.

Aus seiner langjährigen Erfahrung weiß Grabs auch, dass Schülerlotse ein verantwortungsvoller Job ist: „Als Schülerlotse ist man schon mit 13 Jahren eine Respektsperson.“

Doch der Nachwuchs ist knapp. Das liegt vor allem daran, dass in Sachsen die Grundschulen  oft von den Oberschulen und Gymnasien – wo die Schülerlotsen lernen – räumlich entfernt sind.  Deshalb übernehmen zum Großteil erwachsene Verkehrshelfer in Sachsen diese Aufgabe.  

Wer Schülerlotse werden möchte, muss mindestens 13 Jahre alt sein bzw. die 7. Klasse besuchen. Die Ausbildung durch die Polizei umfasst dann zehn Stunden mit einem theoretischen Wissenstest und einer praktischen Einweisung. Bei den erwachsenen Verkehrshelfern umfasst die Ausbildung nur zwei Stunden.